Western Ride - Das Tagebuch

Bei Eaglerider nehmen wir unsere Ultra Glide in Empfang, checken und beladen sie und fahren dann los. Erst mal raus aus der Stadt! Nach einem kurzen Stück Interstate nehmen wir den Weg zum Red Rock Canyon und machen entlang dem Scenic Loop ein paar Fotohalte.

Richtung Pahrump darf natürlich ein Halt und ein kühles Getränk in unserer Lieblingsbar in dieser Gegend nicht fehlen. Über Pahrump und Beatty geht es nach Gold Point. Zwei lebende Seelen sehen wir in dieser Geisterstadt, die immer noch so aussieht wie zu ihrer Blütezeit des Goldabbaus. Weiter geht es nach Dyer, NV zu Boonies, wo wir - wie immer hier - lecker und in coolem Ambiente essen. Von da an ist es nur noch eine Stunde Fahrt durch den Inyo National Forest nach Big Pine, CA. Die Fahrt über den Westgard Pass ist herrlich und erinnert uns mit dem auf und ab an eine Rollercoaster Fahrt.

In Big Pine übernachten wir heute und erholen uns von diesem sehr heissen ersten Tag.

Die US-395 wird uns heute lange begleiten. Ueber Bishop fahren wir nach Mammoth Lakes. Eindrücklich, wie viel Schnee hier oben noch liegt. Wir machen einen Abstecher zum Lake Marie, Lake Mamie und den Twin Lakes und fahren dann wieder zurück auf die US-395 nordwärts. Wieder eine super schöne Gebirgsumgebung und so ganz anders als der gestrige Tag. Schon bald sehen wir den Mono Lake mit seinen Tuftformationen. 

Kurz nach der Abfahrt in Sonora besuchen wir die Goldgräberstadt Columbia. Teile der Stadt sind in ihrem Originalzustand von 1850 erhalten und vermitteln einen Eindruck der Blütezeit des Goldabbaus. Wir fahren weiter auf dem Highway 49 über Angels Camp bis Jackson. Die Gegend um den 49er und der Strassenverlauf lassen unsere Bikerherzen schneller schlagen.

Um zum Lake Tahoe zu gelangen nehmen wir die 88er durch das Gebirge. Die Gegend rund um den Lake Tahoe ist proppenvoll. Kein Wunder, ist doch Wochende und wunderschönes Sommerwetter. Nach Incline geht es hoch zum Mount Rose auf 9000 Fuss und dann nur noch bergab bis Reno, unserem Etappenziel. Hier geniessen wir ein T-Bone Steak und beobachten manch schräge Kreaturen, die diese Spielerstadt ausmachen. Irgendwie abgefuckt aber auf eine ganz spezielle Art stilvoll. 

Bonanza und Goldgräberstädte sind das heutige Motto.

In Virginia City, wo viele Szenen der TV-Serie Bonanza gedreht wurden, essen wir deftige Bacon und Eggs und schauen uns die viktorianischen Gebäude und die Saloons aus längst vergangenen Gold- und Silbergräber Zeiten an. Das ganze Städtchen steht unter Denkmalschutz und lebt von den alljährlich 2 Millionen Touristen. In Gold Hill sieht man viele Überreste des Goldabbaus. Über Carson City fahren wir zum Ostufer des Lake Tahoe und verlassen diesen bei Incline Richtung Norden. Dann biegen wir auf den Highway 49, auf dem wir fast den ganzen Rest des Tages fahren. In Downieville machen wir eine längere Pause. In diesem  Städtchen leben heute keine 300 Einwohner mehr. Nach ihrer Gründung 1849 waren es hingegen 5'000. Und wohl alle suchten ihr Glück im Finden von Gold. 

Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Norden über Chico bis Red Bluff. Riesige Obst- und Nussplantagen begleiten uns entlang des Weges. 

In Eureka und auch entlang des Pazifiks herrschen kühle und windige 16 Grad. Wir ziehen uns warm an und fahren durch den Humboldt Redwood State Park. Die gigantischen Bäume beeindrucken uns sehr. 

Von Santa Rosa aus fahren wir über die US-101 bis nach Sausolito. Auf der Conzelman Road gibt es verschiedene Aussichtspunkte auf die Golden Gate Bridge, aber leider ist die Brücke von dichtem Nebel verhüllt. Die Fahrt darüber hat ihren ganz eigenen Charme. Wir besuchen kurz den Yachthafen, von wo aus man die Golden Gate und Alcatraz sieht. Dann machen wir noch einen Besuch in China Town bevor wir Richtung Süden weiterfahren.

Heute Morgen machen wir uns bei warmen Temperaturen auf den Weg zum Sequoia Nationalpark. Einmal mehr sind wir von diesen riesigen Bäumen beeindruckt. Ein Parkranger erzählt uns viel Wissenswertes; sowohl über die Bäume als auch über den Park.

Der Hwy 99 ist ein Leckerbissen - die Fahrt durch die vielen Kurven und den Wald mit den "Riesen" macht Spass. Nachdem wir den Park verlassen haben, fahren wir durch riesige Mandarinen- und Zitronenplantagen bei Temperaturen um die 40 Grad über den Hwy 101. Kurz vor unserem Ziel in San Luis Obispo erleben wir einen Kälteschock - die Temperatur fällt in zwei, drei Minuten um die Hälfte. Der frostige Wind des Pazifiks ist daran Schuld. Trotzden geniessen wir im Hotel ein Bad im Hot Pot und essen anschliessend eine Kleinigkeit☺.

In Santa Maria statten wir dem Harley Händler einen Besuch ab bevor wir noch ein paar weitere Meilen auf der 101 abspulen. Dann besuchen wir Solvang. Die Stadt wurde unverkennbar von dänischen Einwanderern gegründet. Alle Häuser sind im dänischen Fachwerkhausstil gehalten. 

Immer weiter nach Süden geht unsere Reise. Bei Long Beach machen wir einen kurzen Abstecher zur Queen Mary, welche heute fest angetäut als Hotelschiff dient.

Die Pazifikküste ist uns zu kühl und so fahren wir ostwärts zum wohl ausgeflipptesten Biker Point von L.A. und dem Orange County. Eine coole Bar, Biker Mode und eine Rockband laden zu einer längeren Pause ein.

Genau so wie das Hotel ist auch das heutige Frühstück herrlich.

Wir fahren ein kurzes Stück nach San Diego rein und besuchen die USS Midway. 1945 erbaut wurde sie 1992 nach dem ersten Golfkrieg ausser Dienst gestellt und wurde zu einem spannenden Museum umfunktioniert. Die Erzählungen der ehemaligen Marines, welche heute als Freiwillige auf dem Schiff arbeiten, sind äusserst lebhaft und interessant.

Heute steht ein kurzer aber heisser Fahrtag vor uns.

Wir verlassen Palm Spring nach Norden durch den Windräderpark und fahren dann durch den Yoshua Tree Park.

Dann geht es für zwei Stunden durch die Wüste auf dem 29 Palms Highway nach Osten und das Thermometer zeigt 110 Fahrenheit an. Bei Parker geht die Strasse wunderschön dem Colorado River entlang bis Lake Havasu. 

Heute steht mit 570 km ein langer Fahrtag an. Wir fahren die Route 66 über Oatman, Kingman und Seligman bis Ash Fork. 

Trotz nicht allzuvieler Meilen wird der heutige Tag wegen all seiner Highlights wieder lang.

Unser letzter Fahrtag steht an. Er führt uns durch den wunderschönen Zion Nationalpark, der uns einmal mehr in seinen Bann zieht.